Seit 1993 wurde der Brunnen in der unteren Hauptstraße zunächst vom CSU- Ortsverein, später dann vom Obst- und Gartenbauverein als "Osterbrunnen" gestaltet und festlich geschmückt. Der Brauch, Brunnen in der Osterzeit mit einem besonderen Kleid zu versehen, ist noch nicht so alt, wie man vielleicht denken würde. In der Fränkischen Schweiz ist diese Tradition der Osterbrunnen vor gut 100 Jahren nachweisbar. Als allerorts Wasserleitungen gelegt und die Brunnen nicht mehr benötigt wurden, gab man diese Gewohnheit beinahe auf. Erst ab den 1980er und 1990er Jahren lebte der Brauch wieder auf und hat sich über ganz Süddeutschland ausgebreitet (Main-Post 8.4.2023).
Der Obst- und Gartenbauverein hat eine Veränderung vorgenommen: Seit letztem Jahr wird der Brunnen auf dem Casteller Platz geschmückt. Dort sind mehr Leute unterwegs, mancher kommt eigens, um den Brunnen zu sehen. Die Bewohner des Betreuten Wohnens können auf den Bänken sitzen und sich am festlichen Kleid des Osterbrunnens erfreuen. Autofahrer auf der Bertha-von-Suttner- Straße werfen einen Blick auf ihn. Buchsbaum stand in diesem Jahr kaum zur Verfügung, mit Thuja wurden deshalb die Stangen und Halterungen umwickelt. Hunderte von Eiern, bunt bemalt von den Kindern des St.Nikolaus- und des Apostelkindergartens, leuchten aus dem Grün der Thujazweige. Doch damit nicht genug: Erstmalig "bewacht" eine Hasenfamilie den Brunnen. Die neuen OGV-Beisitzerinnen Ingrid Kohmann, Gisela Keller und Elisabeth Hartmann, erfahrene Bastlerinnen und Ausstatterinnen, haben diesen weiteren Blickfang auf dem Casteller Platz entworfen und mit den Kindern der OGV-Jugendgruppe hergerichtet. Für den 1. OGV-Vorsitzenden und Gärtner Alfred Engert war es selbstverständlich, dass eine Vielzahl von Blumen in Kästen und Töpfen das bunte Bild des Brunnens und der Hasenfamilie anreichern.
R.Kies
